HALBBILDER
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freitag, april 26 In den elektronische Medien, wie zum Beispiel dem Fernsehen, werden, die Bilder nur so kurz gezeigt, dass der Gegenstand nicht einmal erkannt wird. Er dringt nicht ins Bewusstsein vor. Bildsequenzen lassen die Gegenstände vorbeihuschen. Man nimmt nur die Art des Gegenstandes wahr, aber nicht was für ein Gegenstand konkret gezeigt wurde. „ Man erkennt zum Beispiel Menschen, aber keine Personen. Die Bilder können aufgrund ihrer Geschwindigkeit nicht mehr als Zeichen für bestimmte Gegenstände genommen werden. Die Reduktion der Bilder zu Formeln geschieht hier nicht durch den Stil der Bilder, sondern durch den Diskurs, in dem sich die Bilder befinden.“ (Wiesing 1963, S. 259) Heute ist deshalb die visuelle Wahrnehmung oft nur noch reine Registrierung, die über die Netzhaut des Auges geschieht. Mit der Folge, dass das Gesehene nicht mehr reflektiert wird und das Gedachte nicht mehr in Bilder umgewandelt werden kann. (vgl. Born 1989, S.9) „Seit langem haben die jüngeren Generationen Schwierigkeiten zu verstehen, was sie lesen, weil sich nicht in der Lage sind, sich das Gelesene vor-zustellen, sagen die Lehrer. Für sie haben die Worte aufgehört, Bilder hervorzurufen, weil die immer schneller wahrgenommenen Bilder die Worte ersetzen müssten, wie wie die Photografen, die Stummfilmer, Propagandisten und die Publizisten am Anfang des Jahrhunderts gemeint haben. Heute ist nichts mehr da, was sie ersetzen könnten, und die Analphabeten und Dyslexiker des Blicks werden immer mehr.“ (Virilio 1989, S.29) Die beschleunigten Bilder haben nur die Möglichkeit sich ins Gehirn „einzubrennen“, wenn die Reize immer und immer wieder im visuellen Speicher des Gehirns registriert werden. Denn nur wenn sie auch ins Bewusstsein vordringen, können sie auch abgespeichert werden. Dass Bilder, die in den Medien immer wieder zirkulieren, zu „inneren Bildern“ werden können, zeigt die Ausstellung von Michael Schirner „Bilder im Kopf“. Schirner inszeniert eine „Foto“-Ausstellung ohne Bilder. Die uns allen bekannten Bilder werden durch einen Umkodierungsprozess abgerufen. Durch einen Bilduntertitel ensteht das Bild vor dem inneren Auge im Kopf des Betrachters. (vgl. Doelker 1989, S.58) Heute könnte man wohl noch „Terroranschlag auf des World Trade Center“ hinzufügen. Der Einschlag der Flugzeuge in das World Trade Center gehören nun ebenfalls zum kollektiven Bildervorrat der Menschheit. Jeder wird auch noch in 10 Jahren diese Bilder nur durch die bloße Nennung des Datums 11. Septembers abrufen können, weil sie sich durch die ständige Reproduktion in den Medien im Gehirn verfestigen konnten. posted by elke schiemann :: 11:53 AM ::Die elektronischen Beschleunigung hat auf die Sprache der Bilder eingewirkt – fraglich ist, ob wir sie verstehen. Wie nehmen wir die Bilder in den heutigen Medien wahr? Unsere Sinne sind einer wachsenden Bilderflut ausgesetzt und unser Bildinformationsspeicher ist begrenzt. Schneller als die neurale Impulsübertragung können wir keine Bildinformationen verarbeiten. Die Bilder bedrängen unser Auge und versuchen den Reizschutz zu durchbrechen: „Stellen wir uns den lebenden Organismus in seiner größtmöglichen Vereinfachung als undifferenziertes Bläschen reizbarer Substanz vor; […] Dieses Stückchen lebender Substanz schwebt inmitten einer mit den stärksten Energien aufgeladenen Außenwelt und würde von den Reizwirkungen derselben erschlagen werden, wenn es nicht mit einem Reizschutz versehen wäre. Es bekommt ihn dadurch, daß seine äußerste Oberfläche die dem Lebenden Auslöser einer Wahrnehmung als Reizverarbeitung ist der Wechsel der Reize,also eine Veränderung, eine Bewegung. Erst wenn der Fluss desNormalen/Selbstverständlichen sich verändert, wird unsere Aufmerksamkeit geweckt. Mit den neuen Medien entwickeln sich neue Wahrnehmungserfahrungen. Das Tempo der Bilder in Film und Fernsehen verwandelt sich in ein Bilderrauschen, die ständig wechselnden Reize können kaum verarbeitet werden und werden selbst wieder zu einem kontinuierlichen Fluss. Und Medienmacher versuchen immer wieder diesen Fluss durch neue elektronische Bildbearbeitungsmöglichkeiten zu donnerstag, april 25 Dem heutigen Film wird häufig eine Videoclip-Ästhetik vorgeworfen. Was ist darunter zu verstehen? Festzustellen ist, dass nicht nur, wie schon in den 80er Jahren, der Videoclip Inhalte von Filmen aufgreift und in einem anderen Kontext präsentiert, sondern heute sogar ästhetisch Einfluss auf die Filmbilder nimmt. Es findet also eine gegenseitig Beeinflussung statt. Unsere durch den Videoclip veränderte Wahrnehmung schlägt sich im Mainstream-Film nieder. Das Medium Video und Film sind grundsätzlich unterschiedlich. Mit der Einführung der MAZ-Anlagen (Magnetaufzeichnung), konnten in den Sendeanstalten in den 80er Jahren, die vorher auf 16mm arbeiteten, Produktionskosten eingespart werden. Die Materialkosten waren wesentlich geringer und führten zu einer anderen Produktionsweise. Szenen konnten nun zu den gleichen Kosten x-beliebig wiederholt werden, oder ganze Ereignisse mitgefilmt werden. Das Rohmaterial kann dann variabel kombiniert und montiert werden. Im Videoclip konnten Effekte ausprobiert werden, die zu der Zeit noch nicht im Kino zu sehen waren, da die Produktion für den TV-Bildschirm weniger aufwendig waren. Die geringe Informationsdichte des Videos wird durch die im Gegensatz zum Film niedrige optische Auflösung bestimmt. Um dem Zuschauer auf dem Fernsehbildschirm einen Überblick über ein Ganzes zu vermitteln, wird Nah- und Detailaufnahmen, die durch schnelle Montagen miteinander verknüpft werden, der Vorzug gegeben. Durch die Gemeinsamkeit von schnellen Schnitte und Montagen wird der Videoclip deshalb oft mit dem Werbespot verglichen. Aber hat der kommerzielle Videoclip nicht die Aufgabe als Werbeverpackungen für Musik zu fungieren? Der Betrachter wurde damit auf eine Bildsprache geschult, die ihm begreifbar macht, dass viele einzelne Details zu einem Ganzen zusammengefasst werden können. Diese Bildsprache, ursprünglich aus den Experimentalvideos der Avantgarde entstanden, entspricht heute Dank M-TV und der anderen Musiksender allgemeinen Massengeschmacks und ist für alle gesellschaftliche Schichten verständlich. Ziel war es ursprünglich mit einer neuen Bildsprache, sich von anderen Produkten der kommerziell erzeugten Bilderwelt abzuheben. Da der Videoclip, wie auch schon im Zusammenhang mit der Werbung angemerkt, um die Aufmerksamkeit des Betrachters kämpfen muss, werden spektakuläre Szenen, Schnitte und Effekte verwendet. Die Bilder „ […]sind aber meistens mit dem Rhythmus der Musik so unmittelbar verbunden, dass sie von der ästhetischen Ordnung der Töne vereinnahmt werden. In einer solchen ästhetischen Komposition eines vielsträngigen Textes spielt die kognitive Verarbeitung keine oder nur noch eine geringe Rolle; worauf es ankommt, ist die ästhetische Wirkung.“ (Doelker 1997, S. 81) So wird als Konsequenz das Bild als reiner Selbstzweck in der Vordergrund gedrängt. Das Bild ist „ontisch“: seiend als reiner Selbstzweck. (Doelker 1997, S. 79) Die aus dem Fernsehen bekannten Bilderwelten, setzen den Kinofilm unter Druck, und der leistet zur Zeit seinen Dienst am Zuschauer. „Man bekommt pro Film heute mehr geboten: mehr Kamerafahrten, mehr Effekte und mehr Einstellungen (= mehr Schnitte). An der Herstellung eines Films dürften heute im Durchschnitt mehr Menschen mitarbeiten als je zuvor, insofern ist es absurd davon zu sprechen, daß die Filme unmenschlicher geworden sind. Es sind nicht die Filme, welche die Leistungen des Einzelnen nicht genügend respektieren, es sind wir selbst. Vor 20 Jahren konnten wir sagen: Oh, was ein herrlicher Stunt! Heute müßten wir sagen: Oh, eine nette Kamerabewegung! Mein Gott, wie toll die Statisten geführt wurden! Was für ein Stunt! Tolle digitale Bildbearbeitung! (Schnitt) Oh, noch eine gute Kamerabwegung! Noch ein brillinater Stunt! Noch... Soviel Bewunderung überfordert freilich jeden Bewunderer. Im cineastischen Overkill haben wir das Staunen verlernt; aber das ist unser ganz persönliches Problem.“ (AFK-Filmstudio 1997, www) posted by elke schiemann :: 12:30 PM ::mittwoch, april 24 Heute triumphieren die sich überbietenden Veränderung. Früher war die Kultur, deren Element ja auch das Bild ist, „auf Dauer abgestellt, und nur das galt als kulturell wertvoll, was dauerte und überdauerte.“ (Brock 1988, S. 288) Mit der elektronischen Beschleunigung hat sich die Halbwertzeit eines Bildes extrem verkürzt. Das Bild erscheint und verschwindet auf dem Bildschirm – nur ein Augenblick Zeit, um zu wirken. Die Geschwindigkeit prägt unsere visuelle Kultur. Das Bild muss augenblicklich die Aufmerksamkeit des Betrachters binden. Hektik durch rasche Schnitte, Action, Kamerabewegungen erreichen diese Aufmerksamkeit ähnlich wie in der Natur unrhythmische Bewegungen und rasche Veränderungen Beute oder Gefahr signalisieren. (vgl. Doelker 1997, S.84) Was mit der Geschwindigkeit einer Eisenbahnfahrt begann (Katrin 8.4.2002), wird vielleicht erst enden, wenn die Geschwindigkeit der neuralen Impulsübertragung des Menschen erreicht ist. „Der Weg vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt“(Friedrich Schiller) Im Wettstreit der Bilder tritt die Gestaltung sinnvoller Bilder und Systeme schnell in den Hintergrund. Totzdem sind die heutigen Bilder oft „ästhetisch“ im Sinne von: schön. geschmackvoll und formvollendet. dienstag, april 23 Gibt man in die Suchmaschine "Google" den Suchbegriff „handshake“ ein bekommt man ca. 11000 Bilder ausgeworfen. Sie zeigen immer wieder die zwei Männerhände in verschiedenen Variation, die in Anzugjacketts stecken. Sie werden auf Internetseiten vornehmlich dafür verwendet, um Kontaktaufnahme, Jobmöglichkeiten usw. zu illustrieren. Die Fotos haben eine symbolische Funktion und stehen als Metaphern. Sie wiederholen immer wieder die geltenden „Business“ Klischees von erfolgreichen männlichen Managern. Die Bilder brennen sich durch die ständige Wiederholung ins Gehirn ein. Sie halten uns in einem ewigen Kreislauf des Bilderrecycling fest, aus dem wir nicht so leicht entkommen können. Die Werbung trägt ebenfalls dazu bei und recycelt immer wieder das Klischees der heilen Familie mit zwei Eltern und ein bis zwei Kindern. Der Videoclip ist bekannt, dass hier das gesamte Bildgedächtnis der Gesellschaft angezapft wird, vom Tafelbild bis zum Pressefoto. (vgl. Flusser 1990, S.50) Hans Ulrich Reck vertritt sogar die Meinung: „Videoclips funktionieren alle gleich.“ Sie sind aus den immer gleichen Bildern aufgebaut. „Welt in schwarz/weiß; Weichzeichnungen in Schrägaufnahmen; Industriebauten; von innen; Sand; Strände; Fahrten entlang von Backsteinbauten und Slums; von unten in Bild genommene zuschlagende oder aufgehende Türen von Luxusautomobilen; die wehenden frisch gewaschenen Haare der endlos paradierenden kleinen Freundinnen im Wechselschnitt von blond auf schwarz; alle mit Bella-Donna-weiten Augen, wippenden Hüften; play-back-Posen; Bewegung singender Münder, Mimik im Wechsel mit Details der sich windenden Körper[…]“. (Reck 1994, S. 312) Klaus Kreimeier stellt im Katalog „Film und Computer-digital media visions“ fest:„ […] die neuen sind die alten Bilder- eine überraschende, womöglich enttäuschende Erfahrung, die zumindest den aktuellen Stand der Dinge beschreibt.“ Und immer wieder auf der Suche nach neuen Bildern, denn die von gestern sind schon verbraucht: montag, april 22 Die menschliche Intelligenz ist so beschaffen, dass sie versucht der Reizüberflutung Herr zu werden, deshalb müssen ständig Reize herausgefiltert werden. Nur was wirklich schockiert, provoziert oder neu ist, bekommt auch Beachtung. Täglich stehen die Bilder in einem Kampf um die Aufmerksamkeit. Um jedoch auch „gehört“ zu werden müssen die Bilder immer lauter schreien. Das Foto rief weltweiter Kritik hervor. Der Osservatore Romano sprach von „Bild-Terror“ und die Gesellschaft für bedrohte Völker meinte sogar einen Verstoß gegen die UN-Konventionen zur Verhütung von Völkermord auszumachen. Was erhitzte die Gemüter so sehr? Hatte man nicht vorher schon wesentlich schlimmere Fotos in der Presse gesehen? Toscani verteidigte sein Vorgehen in einem Gespräch mit dem Kulturphilosophen Neil Postman: „Im Wildwestfilm erschießen Cowboys die Indianer. Im Krimi werden Leute umgebracht, im Kriegsfilm sterben Frauen und Kinder. Niemand regt sich mehr darüber auf. Aber wenn Sie vom Kino nach Hause gehen und sehen die gleiche Szene auf der Straße, sind Sie entsetzt. Unser Verstand ist programmiert, manche Bilder nur in einem bestimmten Rahmen zu akzeptieren, und den durchbreche ich mit meiner Werbung.“ Darauf antwortete Postman: „Das ist ein gefährlicher Weg.[…] Die zentralen Symbole und Bilder einer Kultur werden ausgehöhlt, sie werden ihrer Bedeutung beraubt, wenn man sie für triviale Zwecke einsetzt.“ -nämlich den Verkauf von Pullovern. (Interview im SZ-Magazin 1992, S.40f.) Ein weiterer Faktor für die Wirkung der Kampagne war die Größe, in der die Motive dargestellt wurden. Das gigantische Format und die besonders auffällige Form der Verbreitung zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Die dargestellten Motive waren hingegen ohne großes Aufsehen schon als Pressefotos veröffentlicht worden. Toscani wie Warhol bedienen sich also aus dem Bildervorrat der Medien, um die Bilder in einen neuen Kontext zu setzten und belegen sie mit einer neuen Bildbedeutung. 1992 erregte das Benetton- Plakat „Sterbender AIDS-Kranker“ die Menschen. Es stellte den AIDS-Kranken David Kirby, der Gründer der AIDS-Foundation in Stafford Ohio, im Sterbebett dar. Das Foto der Reporterin Therese Frare war schon 1990 in der Illustrierten „Life“ erschienen. Aber erst im Zusammenhang mit dem Benetton-Logo provozierte es Proteste und Verbote. Die deutsche AIDS-Hilfe dagegen begrüßte, dass mit der Veröffentlichung die Möglichkeit bestünde „Sterben und Tod in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.“ posted by elke schiemann :: 9:23 PM ::Ein Beispiel für die mediale Verwertung von „schmückenden“ Bildern: „Die vorstehende Montage folgt nicht dem Ablauf des Videoclips von >Alphaville<, sondern der ästhetischen Struktur, mit der hier der Gipfelpunkt totaler Verfügbarkeit, allseitiger Verwendbarkeit selbst der Tragödie für das Dekor von Lifestyling und Unterhaltungseuphorie, motorisch ausgereizter Unbewußtheit markiert wird. Offensichtlich haben >Alphaville< und eine teure Technologie für die Inszenierung des Songs >Universal Daddy< die zufällig z.T. technisch defekten, Mitteilungen und Zeugenschaft transportierenden Bänder aus der Entführungsgeschichte Hans Martin Schleyer nachgestellt.“(Reck 1988, S. 182/183) Ähnlich inhaltsleer auch die allseits bekannte und umstrittene Werbekampagne der Lifestyle-Marke Benetton: (Werde ich wohl mit dem Tragen eines hübschen Benetton-Pullovers zum Greenpeace-Aktivisten?) Einflüsse der ständigen Wiederholungen, Vervielfältigungen spiegeln sich auch in der Kunst wider. Sie gibt ihrer eigenen Kommentare auf die Bilderflut ab. So wird bei Werken von Andy Warhol die serielle Reihung des Marilyn Monroe Portraits ihrereseits wieder zum Gegenstand der Kunst. Das bekannte Pressefoto, dass 1952 für den Film Niagara entstand, wurde von Warhol ausgeschnitten, verfremdet und als Basis für weitere Monroe Portraits verwandt. Er portraitiert damit nicht Marilyn Monroe als Mensch, sondern nur ihr in den Medien immer wieder zirkulierndes Abbild. Walter Benjamin schreibt in seinem Traktat „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner Reproduzierbarket“ dazu: „ Der Star ist eine Bild-Realität“, d. h. die Persönlichkeit des Stars verschwindet hinter seinen Medienabbildern. „Der vom Filmkapital geförderte Starkultus konserviert jenen Zauber der Persönlichkeit, der schon längst nur noch im fauligen Zauber ihres Warencharakters besteht.“ Bereits die Auswahl von Pressefotos und ähnlichem aus einer Flut von Bildern setzt einen gewichtigen Akzent. Die bis zur Sättigung vollzogegene Wiederholung des immer gleichen Bildes, verdrängt den eigentlichen Bildinhalt und lässt die Werke als Ornament oder „Alltags-Tapete“ erscheinen. (vgl. Doelker 1991, S. 45f.) posted by elke schiemann :: 11:54 AM ::Hier die Vorlage: „Band“ von M.C. Escher, Lithographie, April 1956 Mit der elektronischen Technologie haben sich die Möglichkeiten, Bilder ohne großes handwerkliches Können zu imitieren, erweitert. Kulturgeschichte wird recycelt. Mit der Imitation wird Vergangenes in die Gegenwart gebracht, aus Kunst wird durch die detailgetreue Kopie allzuschnell bloßer Kitsch. "ewigen Wiederkehr des Immergleichen" Ist dieses Bild von Josh Fallon nicht Escher nachempfunden?! posted by elke schiemann :: 10:27 AM ::sonntag, april 21 „Der Aufruhr in Algerien wird illustriert durch Reportagen, welche bei Demonstrationen vor mehreren Monaten gemacht worden waren; die Hungersnot im Sudan durch Aufnahmen der Hungersnot vom Vorjahr; die letzte irakische Operation gegen die Kurden durch die Bilder einer früheren militärischen Aktion. Freilich ist oft, wenn auch nicht immer, ein flüchtiger Einblender >Archivbild< in einer Ecke des Bildschirms zu sehen…“ (du Roy 1992, 192) Auch heute meinen wir, über den Bildschirm Einsichten in die entferntesten Gebiete der Erde zu erlangen und sehen doch immer wieder dieselben Bilder. Fernsehen bedeutet längst nicht, dass wir in die Ferne sehen können: die Ferne wird uns vorgeführt. Und da jede Nachricht ihre Bilder braucht, wird in die Archivkiste gelangt. Die Bilder sind dann zwar längst verbraucht, aber noch besser als eine unbebilderte Nachricht. Das Medium, das heute im entscheidenden Maße zur Bilderbeschleunigung und der daraus resultierenden Bilderflut beiträgt ist das Fernsehen. Die unzähligen Fernsehkanäle mit ihren unterschiedlichen Sendungen müssen mit Bildmaterial gefüttert werde. Hartmut Winkler spricht sogar von einer „Krise der Bilder“: „ Daß eine 'Krise der Bilder' tatsächlich eingetreten ist, läßt sich an vielfältigen Symptomen ablesen und am augenfälligsten wohl daran, daß die Quantität der zirkulierenden Bilder über jedes vorstellbare Maß hinaus gewachsen ist. Obwohl die Theorie das Wachstum lange als ein Zeichen von Gesundheit angesehen hat, mehren sich inzwischen |
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